Der Trend geht scheinbar dahin, sein Selbst, seine Marke und sein Produkt in den Weiten des Netzes aufzulösen. Vorreiter des Trends (soweit ich mich recht erinnere) waren SinnerSchrader, die mit als erste sämtlich relevanten Content nach extern ausgelagert haben: Präsen nach Slideshare, Kontakte nach XING, Dokumente nach GoogleDocs...
Noch konsequenter betreibt Red Bull Creative das Prinzip, deren Agenturwebsite aus Kommentaren auf zum Teil abstrusen Plattformen besteht: Esoterikforum.net, Bastelforum.de, Zeit.de und websingles.at. Hier werden Agentur, Arbeiten und Selbstverständnis vorgestellt.
Crispin Porter & Bogusky, über deren Relaunch ich neulich schon geschrieben habe, lösen sich nicht so konsequent vom eigenen Auftritt, sondern lassen das Web eher zu sich herein: tweets, News und Blogbeiträge werden von extern ungefiltert (?) auf die eigene Seite geleitet, sofern sie inhaltlich etwas mit der Agentur zu tun haben – super Idee, sofern man auf gute PR setzen kann und auf schlechte reagieren kann.
Modernista kombiniert beide Ansätze: alle Inhalte scheinen (bis auf einen tatsächlich selbst gehosteten Blog) extern ausgelagert zu sein, die News werden über Google "verwaltet" – die CI zieht sich auf eine kleine schwebende Navigation zurück.
Bleibt da noch eigener Charakter übrig? Ist die Agentur da noch eine Marke? Oder ist das bewundernswert, sich so der Sache (Web 2.0) unterzuordnen? Ein Statement ist es aber nicht mehr so richtig – dafür gibt es das schon zu oft.
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